Kunstszene

Im Einklang mit sich und ihrer Kunst

Stefanie Brehm wird zur art Karlsruhe 2022 von ARTIMA gefördert

2021 wurde Stefanie Brehm von ARTIMA zu einer geförderten Zusammenarbeit für die art KARLSRUHE ausgewählt. Leider musste pandemiebedingt sowohl die Messe als auch die Förderung mehrmals verschoben werden. Nun freuen wir uns auf Juli 2022 und auf Stefanie Brehm, die mit drei ausgewählten Säulenwerken mit uns am ARTIMA-Stand zu finden ist. Stefanie Brehm hat eine Art, die einen ganz ruhig und positiv gestimmt werden lässt. Wenn Sie erzählt, lacht sie viel und es wird deutlich, dass sie ihre Mitte gefunden hat und das tut, was sie am liebsten mag:

Nach ihrer Ausbildung zur Keramikerin an der Berufsfachschule für Keramik Landshut studierte Stefanie Brehm Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München und fand ihre Spezifikation in der Bildhauerei und Malerei. Seit 2016 ist sie freischaffende Bildende Künstlerin, die sich mit ihren Werken zwischen Skulptur und Malerei bewegt. Dazu verarbeitet sie die Materialien Keramik, Glas und Kunststoff, manchmal auch in Kombination. Wir möchten euch gern diese besondere Künstlerin vorstellen und haben mit ihr ein ausführliches Interview über Ihre Arbeitsweise und Ihre Heransgehensweise gesprochen.

ARTIMA: Sie sind einen mutigen Schritt gegangen und haben nach zwei Jahren Studium der Soziologie einen ganz anderen Weg eingeschlagen: den Weg der Kunst. Sie haben dann zuerst eine Ausbildung zur Keramikerin erfolgreich abgeschlossen und diesen Weg in einem Studium weiterverfolgt. Dass die Entscheidung goldrichtig war, zeigen mehrfache erste Preise und Auszeichnungen, sowie die lobenden Rezensionen anerkannter Kunstexperten. Mich interessiert der Prozess zu der Entscheidung: „Ich werde jetzt Keramikerin statt Soziologin.“ Wie kam es dazu?

 Stefanie Brehm (Foto: Theresa Götz)

SB: Ich muss hierzu einen Schritt zurückgehen in meine Schulzeit, denn ich habe durch die ganze Schulzeit hindurch immer Interessen gehabt und Hobbies verfolgt, die mit persönlichem Ausdruck zusammenhingen. Ich habe mit großer Freude im Chor gesungen, Ballett getanzt, in Theater und Musical-AGs geschauspielert, Querflöte gespielt. Meine Lieblingsfächer Kunst, Musik und Sport. 

Gleichzeitig habe ich es immer schon geliebt, Prozesse des zwischenmenschlichen Zusammenlebens zu beobachten: Mich selbst und andere in ihrer Kommunikation zu erforschen und auch tiefgründige Gespräche zu führen. Ich habe mich stets als offenen Menschen empfunden, der sich für die Mitmenschen interessiert. Nach meinem Abitur wollte ich eigentlich Schauspielerin werden, jedoch sind die Plätze an Schauspielschulen sehr rar und mir wurde keiner angeboten. Also musste ich mich neu orientieren und ging erst nochmal in die Richtung des Zwischenmenschlichen und habe Soziologie begonnen. Ich habe die Zeit sehr genossen, tolle Menschen kennengelernt und trotzdem habe ich den Ruf gespürt, dass ich schöpferisch tätig sein möchte und mir nicht das Studium bis zum Ende vorstellen konnte. Dann habe ich wieder die Fühler ausgestreckt und bin den Weg in Richtung Bildender Kunst gegangen. Ich hatte schon zuvor ein Kunststudium im Sinn aber zum Einstieg wollte ich erst einmal etwas mit einem konkreten Material machen und dieses kennenlernen. Ich überlegte, ob Holz oder Metall und entschied mich letztendlich für die Keramik und eine Ausbildung auf der Keramikschule in Landshut. Was will ich eigentlich machen, was macht mir Freude? Das war immer die Basis. 

Stefanie Brehm in der Sprühkabine im Keramikzentrum Oisterwijk (Bildrechte: Stefanie Brehm)

Sie beschreiben in einem anderen Interview, dass Sie bezüglich Ihres Arbeitsprozesses sehr intuitiv vorgehen. Jede Keramiksäule oder jedes Stück erst einmal auf sich wirken lassen, bevor Sie sich für die Farbigkeit und das Farbzusammenspiel entscheiden. Welche Rahmenbedingungen helfen Ihnen dabei, so vorgehen zu können? Brauchen Sie eine spezielle Atmosphäre oder Rituale, um Ihre Intuition zu fördern?
 

Auf jeden Fall. Bei mir geht es immer darum, mit mir und meinem Körper in einen gewissen Einklang und in eine gewisse Stimmigkeit zu kommen. Ich war einfach immer schon sehr verbunden mit Klang, Musik und Tanz. Das sind tatsächlich die Werkzeuge oder Elemente, die mich aufladen, mich in eine passende positive Grundschwingung versetzen und die mich im Atelier gut arbeiten lassen. Es geht also eine Vorbereitungszeit voraus und ich merke auch, dass ich ganz andere Arbeiten mache, wenn ich mich mental und körperlich gut vorbereite. Das konnte ich tatsächlich beobachten, dass sich Dinge schneller richtig angefühlt haben. Und ich denke, meine Intuition gründet sich auf mein Einfühlungsvermögen für Stimmigkeit, damit meine ich zu fühlen: „Passt hier gerade irgendetwas nicht oder ist hier alles gechillt und in Ordnung?“. Ich glaube, dass diese Intuition jedem Menschen zutiefst zu eigen ist, nicht nur Künstlern. Die Frage ist nur, inwiefern Menschen sie bei sich zulassen und wie man erkennen lernt, dass sie sich uns zeigt.

Bei der Intuition geht es mir darum, dass sich in erster Linie die Gedanken beruhigen. Und man sich dann auf seine Aufgabe fokussiert.

"Was ist jetzt zu tun?" Hier steht jetzt eine Säule und sie verlangt nach Farbe. Also versuche ich, Gedanken zuzulassen, die mich freudig elektrisieren, so dass ich in einem sehr guten Grundzustand bin.

Inwieweit ist der Farbverlauf auf den Skulpturen gewollt oder ist eher ein willkommenes Zufallsprodukt?

 column black opal, 180x59cm, Keramik,
2018_Detail (Bildrechte: Stefanie Brehm)

Wenn ich Farben für meine Werke auswähle, erspüre ich erstmal den Grundton „Womit will ich eigentlich arbeiten?“. Ich habe Musterfarbplättchen, so dass ich weiß, welche Farbe sich nach dem Brennen daraus ergibt. Ich wähle die Grundfarben und füge einfach weitere hinzu, die dann insgesamt einen stimmigen Farbverlauf haben.

Manchmal ändere ich zwischendrin auch, füge Zwischentöne hinzu. Wenn die Farben einigermaßen ausgewählt sind, geht es als nächstes um den Farbauftrag. Gehe ich in einen flächigen, ruhigen Farbauftrag oder wird’s eher dynamisch, strichhaft, mit schnellen Linien überzogen. Das ist zum Beispiel auch etwas, was ich erspüre. Was wollen wir beide, die Säule und ich? Das klingt vielleicht komisch, meine Kontaktaufnahme und Kommunikation mit der Skulptur, aber im Prinzip sind wir ja alle miteinander im Austausch, ob das ein Objekt ist, die Natur oder eben ein Mensch, insofern ist es für mich kein Ding der Unmöglichkeit.

Gibt es Farbtöne, die Ihnen nicht zusagen und die Sie nie nutzen?

Es ist keine Farbe ausgeschlossen. Schwarz und grau verwende ich weniger, diese Töne dominieren meist nicht. Ich mag beides aber auch gern, weil sie einen starken Kontrast bilden und die Farben eigentlich verstärken. Hauptsächlich liebe ich es aber, Farben zu verwenden, die eine gewisse Leuchtkraft haben. Ich finde einfach, dass leuchtende Farben ein anderes Licht in den Raum bringen, weil sie anders reflektieren und ich möchte, dass es in einem Raum lichtvoll ist. Das schafft man einfach sehr gut mit leuchtenden Farben.

Mir fällt auf, dass Ihre Werke keine eckigen Kanten haben, sondern alle Formen abgerundet sind und somit trotz ihrer eindrucksvollen Größe „weich“ wirken und „schmeicheln“, so dass man sie mit der Hand erkunden möchte. War dies bewusst so entschieden oder hat sich die Spezialisierung auf „runde Formen“ zunächst auch intuitiv entwickelt?

Zwischen den drei Grundformen Kreis, Dreieck und Rechteck ist der Kreis ganz klar meine Präferenz, weil ich immer auf eine gewisse Kongruenz achte und darauf, ob ich mich dazu hingezogen fühle oder nicht.

Der Kreis steht ja seit jeher für Einheit, Vollkommenheit, für Göttlichkeit aber auch für Dynamik und Bewegung, für die Drehung wie beim Tanz, und für Ausdehnung. Ich denke, Materie dehnt sich immer kreisförmig aus.
Es ist also etwas ganz Elementares.

Wenn man z.B. die Sonne und den Mond betrachtet, beide sind kreisrund. Der Kreis steht ja auch für Weiblichkeit. Diese Weiblichkeit in mir möchte ich auch zulassen und deswegen nutze ich gern diese Form. Beim Drehen auf der Drehscheibe ergibt sich immer etwas Kreisrundes, weil die Fliehkräfte es immer runden.

Wie kamen Sie auf die Form der Säule?

Die Entstehung der Säule ist somit auch einfach erklärt: Aus der Grundform Kreis ergibt sich hochgezogen automatisch die Säule. Für mich ist sie die perfekte Verbindung aus einer weiblichen und einer männlichen Komponente. Das Kreisrunde, Drehende, das dynamische Element als das Weibliche und dann als männliche Ergänzung das Aufgerichtet-Sein, die Stabilität. Zusammen bilden sie eine Einheit.

Wenn etwas wieder zu einer Ganzheit wird, das gefällt mir. 

Ist die Säule eigentlich massiv oder hohl im Innern?

Die Säule ist hohl und trägt oben einen leicht gewölbten Deckel, der sie fest abschließt. Das ist für mich so ein Zeichen: „Hey, hier nach oben möchte ich, ich dehne mich aus, ich empfange von oben.“ Das ist das, was ich mit den Säulen verbinde. Ich lasse dem Menschen aber immer selbst den Freiraum, anders zu empfinden oder zu überlegen, wofür für ihn die Säule im Raum steht (überlegt kurz). Aber heute spreche ja ich (lacht).

 Ausstellung Europäisches Keramikzentrum Oisterwijk, Niederlande, 2018 (Bildrechte: Stefanie Brehm)

Dadurch, dass die Säule hohl ist, entsteht ein Klang,
wenn ich an die Keramik klopfe. 
Jede Säule hat ihren eigenen Klang,
gerade wenn die Größen unterschiedlich sind.

Da ich ja, wie ich vorhin erwähnte, mich auch mit Musik und Gesang auf meine Arbeit einstelle, finde ich es umso schöner, wenn die Skulptur an sich auch auf ihre Weise schwingt oder klingt.


Dazu noch eine Anschlussfrage: Sie haben die ‚Säule’ aus ihrer tragenden Funktion isoliert, sie steht bei ihnen also als reiner Selbstzweck. Haben sie die Tragefunktion irgendwie im Hinterkopf während ihrer Arbeiten?

Wenn ich mir jetzt überlege, eine Säule zu gestalten, die etwas hält, interessiert mich das nicht so sehr. Aber diese freistehende Form, die sich nach oben dehnt, ohne dass sie gedrückt wird, ist mir wichtig. Deshalb habe ich auch immer darauf geachtet, dass die Decke der Säule leicht nach oben gewölbt ist, so dass die Skulptur optisch nach oben gezogen wird und somit Leichtigkeit innerhalb des doch schweren Materials entsteht. Ich denke trotzdem, dass die freie Säule ebenso Standfestigkeit und Stabilität ausdrückt, Eigenschaften, die einer normalen Säule zugesprochen werden.

Erlauben Sie Ausstellungs-Besuchern Ihre Werke zu berühren? Dies führt mich zu der Überlegung, wie die Säulen eigentlich im Raum befestigt sind, so dass sie nicht umgeworfen werden können?

Bei manchen Ausstellungen habe ich keinen Einfluss darauf, ob die Menschen die Säulen berühren oder nicht. Wenn ich aber zum Beispiel mit ARTIMA auf der art KARLSRUHE bin, gehört bei der Preview natürlich ein Klangtest mit Besuchern dazu (lacht).

Die Säulen stehen eigentlich aufgrund ihres Gewichts im Raum. Die größte Säule wiegt 120kg. Da sie einfach gerade nach oben steht, wackelt nichts. Wenn die Keramik im Freien stehen soll ist es etwas anders: Alle Keramiken brenne ich bei einer sehr hohen Temperatur. Das führt dazu, dass der Ton „versintert“, so sagt man. Er verdichtet sich also, so dass er kein Wasser mehr aufnehmen kann. Auf diese Art wird der Ton dann auch frostfest. Das war mir wichtig bei der Herstellung: Dass man die Säulen auch im Winter nach draußen stellen kann. Dazu müssen sie dann aber auch verankert werden. Dazu wird ein Loch in den Boden gegraben und eine Stange in den Boden verankert, die in die Säule hineinragt, so dass sie durch Wind oder Sturm nicht umgeworfen werden kann.

Studio im Keramikzentrum Oisterwijk, Niederlande, 2018 (Bildrechte: Stefanie Brehm)

Wie entsteht eine Säule? Fertigen Sie tatsächlich auch die menschengroßen Säulen auf einer Drehscheibe? Und ist diese Drehscheibe viel größer als eine gewöhnliche?

Tatsächlich entstehen die Säulen alle auf einer Drehscheibe, die nicht viel größer als die gewöhnliche ist, sie braucht aber einen stärkeren Motor. Ich brauche zumindest für den Anfang mehr Power, wenn der Teil des Drehens mit dem größten Tonball stattfindet, womit ich den Boden und ein Stück von der Wandung drehe. Und dann ist es ein tägliches Aufbauen auf dem Vorhandenen. Ich setze dann Tonwulst auf Tonwulst. Diese werden dann miteinander und ineinander verdreht. Dabei ist es wichtig, exakt zu arbeiten.

Der Ton wird zu einer gleichmäßigen Wandung verdreht und immer höher gebaut.

Pro Tag drehe ich maximal 15-20 cm, damit die neu aufgesetzte Masse den darunterliegenden Ton nicht in sich zusammensacken lässt. Der darf nämlich nie durchtrocknen, muss immer leicht feucht, also „lederhart“ bleiben, um die Verbindungen schaffen zu können.  Man kann solche großen Tongefäße nie an einem Tag machen. Pro Säule brauche ich bis zur Fertigstellung mindestens drei Wochen. Zum Schluss muss der Deckel noch geformt und mit der Säule verbunden werden.

Säulen im Kleinformat (Bildrechte: Stefanie Brehm)

Und wo entstehen sie, wo arbeiten Sie? Müssen Sie zum Brennen tatsächlich immer in die Niederlande?

Im Moment ist es tatsächlich so, dass ich extern brennen lasse aber das wird sich in Zukunft verändern, so dass ich nur noch für die ganz großen Objekte in die Niederlande fahre, wo es einen richtig großen Ofen gibt.

Sie arbeiten mit fragilen Materialien in dem Fall Keramik. Ist die Empfindlichkeit des Materials nicht gleichzeitig eine große Herausforderung, dass ein vollendetes Kunstwerk im Brennofen zerspringt oder die Oberfläche sich so stark verändert, dass das Kunstwerk nicht mehr Ihren Ansprüchen genügt?

Der Ton, den ich verwende, ist darauf ausgelegt, bei 1240 Grad gebrannt zu werden. Sprünge passieren eigentlich nicht durch die hohe Temperatur, sondern dadurch, dass z.B. Lufteinschlüsse im Ton vorhanden sind oder, dass das Material ungleichmäßig dick verarbeitet wurde. Dann ergeben sich durch diese Ungleichmäßigkeit Spannungen, die zu Rissen und Sprüngen führen. Ich reize es trotzdem einigermaßen aus. Wenn ich jetzt mit 1300 statt 1240 Grad brennen würde, so wie Porzellan zum Beispiel gebrannt wird, dann würden allerdings die Glasanteile im Ton schmelzen und die Skulptur würde in sich zusammensacken. Man muss also immer berücksichtigen, für welche Temperatur der Ton ausgelegt ist und z.B. auch überlegen, bei welcher Temperatur muss ich brennen, damit der Ton versintert, wenn man das Objekt draußen aufstellen möchte.

 blue orange black, 170x90cm, Polyurethan, 2020
 (Bildrechte: Stefanie Brehm)

Herzlich Glückwunsch zum ARTIST-IN-RESIDENCE-STIPENDIUM, das Sie vom Europäischen Keramikzentrum (EKWC) in Oisterwijk (Niederlande) in 2022 erhalten haben – sogar zum zweiten Mal. Was bedeutet das konkret für Sie? Welche Aufgaben und welche Möglichkeiten sind damit für Sie verbunden?

Vielen Dank. Ich werde dann drei Monate komplett dort leben. Das Tolle ist, dass neben mir noch 10-15 weitere internationale Künstler gleichzeitig mit mir dort sein werden. Das Keramikzentrum besteht aus 15 Studios und hat eine Gemeinschaftsküche, alle Künstler leben in dieser Zeit vor Ort. Einer kocht immer für alle am Abend. So hat man eine ganz neue Gemeinschaft und man kann super networken.

Ab diesem Jahr gibt es jetzt neu ein „SoundLab“, wo man ganz stark Interesse daran hat, Keramik und Sound miteinander zu verbinden. Deshalb freue ich mich sehr auf diese Zeit, um dort ganz neue Dinge zu entwickeln.

Es gibt einen großen Austausch und ein großes Potenzial für die Entwicklung seiner Fähigkeiten. Dort sind Ingenieure angestellt oder Leute, die aus der Keramik kommen, Leute, die professionell mit Gips arbeiten usw. . Außerdem gibt es ein Labor, in dem man 3D-Formen ausschneiden lassen kann, oder auch eine Holzwerkstatt. Man findet eine richtige Community, die an der keramischen Entwicklung stark interessiert ist und diesen Ort sehr schätzt, deshalb sehe ich es als ein Privileg, dort sein zu dürfen und Menschen aus allen Ländern der Welt zu treffen.  (Hinweis: Stefanie Brehm hat nach dem Interview den Aufenthalt auf 2023 verschoben) 

Welche Künstler oder Künstlerinnen finden Sie selbst spannend und weshalb?

Ich verfolge und setze mich immer wieder gern mit Katharina Grosse auseinander . Sie ist international unterwegs und hat sich komplett der Farbe verschrieben, geht mit Farbe über den Raum, über Flächen, benutzt alles als Leinwand und arbeitet sehr intuitiv mit Farbe.

Ich beschäftige mich auch gerne mit abstrakten Expressionisten wie Helen Frankenthaler. In den 50ern/60ern gab es ja noch nicht so viele Frauen, die in der Kunstszene hervorgestochen sind. Sie hat sehr flächig aufgetragen mit stark verdünnten Öl-Farben, die sie in die Leinwand einsickern ließ und hat die Farbe abstrakt behandelt. Die Abstraktion fasziniert mich immer bei verschiedenen Künstlern, weil man dadurch auch den Raum offen hält für die Betrachter, einfach einmal hinzuspüren. Ich mag es, wenn die Farbe für sich spricht und nicht unbedingt ein Thema feststeht.

Neben der Kunst interessiere ich mich außerdem für Bewußtseinsforschung und spirituelle Themen. Zum Beispiel dafür, wie wichtig es ist, den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen und welch kreatives Potential wir Menschen
durch die Kraft unserer Gedanken besitzen.

 

Ein von mir hoch geschätzter, in Deutschland geborener Lehrer, ist in dieser Hinsicht Eckart Tolle, aber es berühren mich auch viele andere weltweit, wie z.B. Dr. Joe Dispenza aus den USA, der beeindruckende Studien während Meditationen macht.

Was sind Ihre künstlerischen Stationen oder Wünsche für dieses und nächstes Jahr? Im Juli 2022 kann man Ihre Arbeiten beim ARTIMA Stand auf der art KARLSRUHE live sehen. Wo bietet sich Interessierten 2022 noch Gelegenheit, Ihre Werke zu sehen oder vielleicht auch, mit Ihnen ins Gespräch kommen?

Für den Herbst 2022 stehen noch keine festen Ausstellungstermine fest, aber ich empfehle allen Interessenten, sich auf meiner Homepage in meinen Newsletter einzutragen , um über meine Aktivitäten informiert zu werden. Außerdem vertritt die Galerie Judith Andreae in Bonn meine Arbeiten, wo man auch gerne einen Termin vereinbaren kann, um Original-Werke von mir zu sehen.

Ich habe noch eine Zusammenarbeit mit den Derix Glasstudios in Taunusstein auf dem Schirm. Dies sind professionelle Werkstätten für künstlerische Flachglasverarbeitung, für farbiges Glas, Glasmalereien, die z.B. in Gebäuden verbaut werden. Ich habe bereits in der Vergangenheit kleinere Arbeiten dort gemacht und möchte nun größere erstellen. Mich interessieren z.B. Kunst-am-Bau-Projekte oder Aufträge für neue Architekturvorhaben, um Räume und ganze Gebäude mit farbigem Licht zu fluten.

Was bei mir künstlerisch bis zur Eröffnung der Art Karlsruhe neu in mein Repertoire treten wird, sind sogenannte NFTs, an denen ich gerade arbeite.

Ein NFT (Non-Fungible-Token, zu dt. "nicht austauschbare Wertmarke") ist ein digitales Kunstwerk, das es nur ein einziges Mal gibt. Es ist in einer sogenannten "Blockchain" untergebracht, in der mithilfe einer bestimmten Technologie die Originalität des Werkes zertifiziert wird. Ich werde diese Arbeiten auf der Plattform crypto.com anbieten. Wer sich dafür interessiert kann spätestens ab Juli 2022 meine erste Collection auf meinem Account sehen und erwerben.

Ich bin gespannt und freue mich auch auf die Reise in die Welt der digitalen Kunst, denn Energie ist ja nicht nur in Form von Materie vorhanden.

 

Vielen herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch und die tolle, unkomplizierte Zusammenarbeit!

                                                                                                        

                                                                                  
Ein Interview von Isabelle 

 

 

Weitere Informationen:

Website Stefanie Brehm
Instagram Stefanie Brehm

Website Galerie Judith Andreae, Bonn
Werke von Stefanie Brehm auf crypto.com 

Das vollständige Interview findet ihr oben rechts als Download

 

Zum Anfang