Kunstszene

Art Cologne 2022

Vom 16. bis 20. November 2022 hat in Köln die 55. Ausgabe der Art Cologne stattgefunden. Bereits im letzten Jahr war die Messe pandemiebedingt vom Frühjahr in den Herbst verlegt worden. Nun ist sie endgültig wieder auf ihren bis 2006 „angestammten“ Herbsttermin zurückgekehrt.

Foto: Dr. Astrid Grittern

Durch die Ausrichtung im Herbst ergeben sich weniger Überschneidungen mit anderen Kunstmessen, vor allem der Art Brussels. Galerien aber auch Besucher - insbesondere aus den Beneluxländern - zog es so wieder verstärkt nach Köln. Am Ende waren es an die 43.000 Besucher. Alleine von da her ein voller Erfolg!

Foto: Dr. Astrid Grittern

In den Kölner Messehallen fanden die Besucher eine überarbeitete, großzügigere und auch angenehmere Raumkonzeption und Messearchitektur vor. In einer ringförmigen Anordnung, geleitet durch farbige Bodenstreifen, präsentierten über 190 ausgewählte Händler und Galerien aus 26 Ländern ein breit gefächertes und hochkarätiges Programm von der Klassischen Moderne und der Nachkriegskunst bis hin zu zeitgenössischer Kunst.

Neu war in diesem Jahr bei der „Mutter" der Kunstmessen die Bildung von spezielleren „Sektionen“: NEUMARKT mit jungen, innovativen Galerien, ART & OBJECT, SCULPTURE COLOGNE und COLLABORATION.

Foto: Dr. Astrid Grittern

In der unteren Ebene der Halle 11.1 traf man wie gewohnt auf die Klassische Moderne mit den teuersten Objekten der Messe, Gemälde von Claude Monet und Gerhard Richter. Darin eingebunden war der Bereich ART & OBJECT, mit der man das Segment der ehemaligen Kölner Messe Cologne Fine Art & Design aufgriff, die hier im vergangenen Jahr parallel zur Art Cologne zum letzten Mal ausgerichtet worden war.

20 Händler zeigten in dieser Sektion Objekte vornehmlich der Angewandten Kunst, aus der Antike, außereuropäische Kunst, Alte Meistern, Antiquitäten bis hin zum modernen Design. Man wollte damit aber keine Messe in der Messe herstellen, sondern vielmehr in der Gegenüberstellung unterschiedlicher Epochen und Stile für die Besucher überraschende und reizvolle Bezüge und Verbindungen zur der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, gar ihre Wurzeln, aufzeigen.

Begleitet wurden sie zu den Hallenecken hin von den Plazas, neu konzipierten Freiräume für die SUCULPTURE COLOGNE, einem Skulpturen Parcours, mit genügend Ausstellungsfläche für großformatige Plastiken von so unterschiedlichen Künstlern wie Max Ernst, Alexander Calder, David Nash oder Alex Katz, Thomas Kühnapfel, Daniel Knorr, John M. Armleder.

Foto: Dr. Astrid Grittern

Auf der oberen Hallebene 11.2 lag der Schwerpunkt auf der zeitgenössischen Kunst.

Hier traf man die Global Player, wie die Galerie Karsten Greve (Köln, St. Moritz, Paris) oder die Galerie Hans Mayer (Düsseldorf), an, gemischt mit jüngeren Galerien, auch solchen, die zum ersten Mal auf der Messe in der Sektion NEUMARKT ausgestellt haben. Eine bewußte „Mischung“, die der Messedirektor, Daniel Hug, gar als „Demokratisierung“ bezeichnete, um junge und mittelständische Galerien in der direkten Nachbarschaft zu bekannten Galerien mehr in den Fokus des Publikums zu rücken. Dies zeigte sich auch in den COLLABORATIONS, bei denen bis zu zwei Galerien kuratierte Projekte vorstellten, welche die Zusammenarbeit zwischen Galerien und / oder Künstlern darstellten.

Foto: Dr. Astrid Grittern

Als einzige ukrainische Galerie nahm die Voloshyn Gallery aus Kiew an der Messe teil. Die in Schwarz-, Grau-, Weißtönen gehaltenen Bilder der ukrainischen Künstlerin Maria Sulymenko beschäftigten sich auf subtile Weise mit den Folgen des Krieges auf die Menschen; ebenso wie die Bilder der „Max Army Series“ der Künstlerin Lesia Khomenko von 2022 und die Installation „Difficulties of Profanation II“, 2015 – 2022, von Nikita Kadan.

Sie wiesen auf die noch laufende Ausstellung „WORTH FIGHTING FOR“ hin, die sich aktueller ukrainischer Kunst vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges widmet. Die Ausstellung, die kurz vor der Art Cologne eröffnet wurde, ist noch bis zum 14.12.2022 in Köln in einem ehemaligen Autohaus an der Oskar-Jäger-Straße zu sehen.

Foto: Dr. Astrid Grittern

Insgesamt waren bei dieser November Art Cologne 2022 rund 190 Galerien und Kunsthändler aus 26 Ländern präsent. Galerien und Besucher sind sich einig: Der Herbst-Termin findet großen Zuspruch.

Eure Astrid 

 

 

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