Kunstszene

ResetNOW! Ein round table zur Ausstellung

Gespräch im Haus der Kunst München

Anlässlich der Ausstellung resetNOW! fand ein round table Gespräch im Haus der Kunst München statt. Beim round table resetNOW! des Künstlerverbundes diskutierten Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Sammlerinnen und Kuratorinnen über aktuelle Trends, neue Entwicklungen und die Herausforderungen künstlerischen Arbeitens an der Schnittstelle zwischen Kunst, Technik und Wissenschaft.

Crypto Note von der Künstlerin Sophia Pompéry (Fotos: Annette Niessen)

Frau Dr. Annette Dohms eröffnete den round table mit Ihrem Vortag  „The Dynamic Dance of Art an Technologie“: Mit der Frage: Was ist überhaupt Kunst? Kunst ist in 1. Linie ein Konzept, eine Innovation und hängt stark mit Technologie zusammen, Kunst entsteht aus dem Erlebten, durch Revolution, durch neue Weltbilder und auch mit neuen Technologien.  Künstlerinnen und Künstler reagieren immer auf die Technologien ihrer Zeit.

So erklärte sie auch prägnant die derzeitigen Waves of the Internet: Das Web1 war eindimensional und statisch. Es gab so gut wie keine Interaktion zwischen den Benutzern. Das führte dazu, dass es als reines Lese-Web bekannt wurde. Das Web2 ist bereits zweidimensional. Anstelle eines Nur-Lese-Web entwickelte sich das Internet zu einem Lese-Schreib-Web. Eine Interaktion zwischen den Nutzern findet statt, ist cloud-getrieben und basiert auf sharing economy. Nutzer konnten Inhalte erstellen, besaßen sie aber nicht.

Das Web3. basiert auf Blockchain Technologie, ist dreidimensional, dezentralisiert, Ai-getrieben. Web3 nutzt Blockchains, Kryptowährungen und NFTs. Zudem kann es nun digitales Eigentum darstellen. Mit dem Web3 können wir lesen, schreiben aber auch erstmalig besitzen!

Ein schönes Beispiel in der Ausstellung ist von der Künstlerin Sophia Pompery: mit Ihrem Werk „Crypto Note (Ethereum), 2022“ zu sehen:

Wenn Geld nicht stinkt, wie riechen dann Kryptowährungen? Die Edition "Crypto Note" besteht aus gläsernen Parfum-Flakons, deren Verschluss sich nicht öffnen lässt ohne den Glaskörper zu zerbrechen. Das Rätsel um den Duft des Geldes lässt sich folglich nur durch Wertzerstörung lüften. Kunstwerke und Währungen haben gemein, dass jeder Mensch ihnen eine andere Bedeutung zumisst. Ihr Wert ist ein Versprechen und setzt kollektives Vertrauen voraus. Sophia Pompéry spielt mit dem Glauben in ein digitales (Quasi-)Zahlungsmittel und setzt die Preise für die Flakons gestaffelt in der von ihnen repräsentierten Kryptowährung an, die indessen starken Kursschwankungen ausgesetzt ist. Während finanzielle, kulturelle und gesellschaftliche Werte volatil sind – Kryptowährungen sind es schlechthin – bleibt ein Aspekt von Dauer: die Blockchain-Technologie dokumentiert jeden Besitzerwechsel. So erhält der digitale Zwilling jedes Exemplars einen Fußabdruck, ein NFT als lückenlose Provenienz-Linie, die womöglich bis zum Ende des Internet-Zeitalters nachvollziehbar bleiben wird.

Quelle: Künstlerverbund im Haus der Kunst: Künstlerinnen: Sophia Pompéry

 

Die anschließende Podiumsdiskussion mit den Künstlerinnen Ursula Damm, Tamiko Thiel und Peggy Meinfelder, sowie der Sammlerin Frau Annette Stadler, der Galeristen Frau Dietlinde Behncke und Frau Silke Schmidt vom XR HUB Bavaria München wurde von Frau Dr. Annette Dohms moderiert und lieferte spannende Einblicke in die jeweilige Arbeitsmethode der Künstlerinnen, Einblicke in die Sammeltätigkeit, in die Vermittlung der Kunst und auch in die Vernetzung von Akteuren und Trends rund um Virtual, Augmented & Mixed Reality.

Ein sehr informativer und ereignisreicher Tag. 

 

Eure Annette


 

 

 

 

 

 

round table

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